Unterwegs für kranke Kinder
27.07.2019, VON BARBARA GOSSON
Familie Lutz fährt mit dem Fahrrad ans Meer und sammelt pro Kilometer Geld für den Förderverein für krebskranke Kinder
Familie Lutz will es noch einmal wissen: Vor zwei Jahren fuhren Nicole und Andreas Lutz mit ihrer Tochter Klara im Fahrradanhänger 1400 Kilometer nach Kroatien und sammelten für jeden Kilometer Geld für die Kinderkrebsstiftung. Am Ende kamen über 11 000 Euro zusammen. Nun plant die Familie wieder eine große Spendenfahrt – dieses Mal geht es nach Frankreich.
Andreas und Nicole Lutz mit ihren beiden Töchtern Klara und Paula. Die Mädchen dürfen im Anhänger mitfahren.
Andreas und Nicole Lutz mit ihren beiden Töchtern Klara und Paula. Die Mädchen dürfen im Anhänger mitfahren. bg
Dieses Mal soll der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen bedacht werden. Den Verein kennt die Familie aus eigener leidvoller Erfahrung. 2013 starb ihr anderthalbjähriger Sohn Felix an den Folgen einer Krebserkrankung. Nun möchten die Lutz’ denen, die ihnen damals zur Seite standen, etwas zurückgeben.
Bei der Fahrt nach Kroatien saß Töchterchen Klara, damals ein Jahr alt, mit im Fahrradanhänger. Inzwischen ist Klara drei Jahre alt und hat eine kleine Schwester bekommen. Also ist die Familie nun zu viert unterwegs, was natürlich eine ganz neue Herausforderung ist. Alleine der Anhänger ist nun wesentlich größer und schwerer.
Am 29. Juli geht es los, geplant sind vier Wochen für gut 1000 Kilometer bis Argelès-sur-Mer bei Perpignan in Südfrankreich. Bei Lust und Laune könnte die Fahrt sogar weitergehen bis nach Barcelona. Doch zuerst geht es mit dem Auto nach Freiburg, denn die Berge des Schwarzwaldes gleich am Anfang der Reise möchte die Familie vermeiden. Durch das Tal der Rhône führt der Weg nach Süden, möglichst ohne Stress. In Avignon wird der Fluss Richtung Westen verlassen.
Die sportlichen Eheleute fahren kein E-Bike und wollen den Anhänger abwechselnd ziehen. Obwohl möglichst am Gepäck gespart werden soll, wiegt schon der leere Anhänger 16 Kilogramm, dazu kommen Kinder und Campingausrüstung für vier Personen. Bei einer Bodenseeumrundung haben die 36-jährige Physiotherapeutin und der 35-jährige Einkäufer schon getestet, wie alles am besten funktioniert.
Die Tagesetappen werden ganz nach Lust und Laune der Eltern und vor allem der Kinder gestaltet. Wenn Klara und Paula spielen wollen, wird eben Rast an einem Spielplatz gemacht. Zwischen zehn und 80 Kilometer pro Tag sind geplant. Übernachtet wird auf dem Campingplatz oder bei anderen Radfahrern, die über das Internet-Portal Warmshowers.org gefunden werden können.
Der Ort Argelès-sur-Mer wurde als Ziel ausgewählt, weil Nicole Lutz dort als Kind die Ferien verbracht hat und der Ort gut zu erreichen ist. Die Rückfahrt ist mit dem Zug geplant. Dann wird die Familie Lutz erfahren, ob sie ihr Ziel, diesmal 6000 Euro an Spenden zu sammeln, erreicht hat.
Die Fahrt kann auf dem Blog http://andypsilon.blogspot.com täglich verfolgt werden. Hier besteht auch die Möglichkeit, direkt und gegen Quittung an den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. zu spenden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen